Aktive Fonds vs. Passive Fonds: Ein Vergleich

Anlageformen und Strategien

Ein umfassender Vergleich von aktiv gemanagten Investmentfonds und passiven Indexfonds

4 Minuten Lesezeit

Seit geraumer Zeit diskutieren Experten der Finanzwelt darüber, ob es für Anleger klüger ist, ihr Geld in aktiv gemanagte Investmentfonds oder in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) zu investieren. ETFs erleben seit Jahren einen anhaltenden Aufschwung und gewinnen kontinuierlich Marktanteile. Doch welche dieser beiden Anlageformen schneidet im direkten Vergleich besser ab?

Aktive Fonds: Fondsmanager im Fokus

Die Rolle des Fondsmanagers

Aktiv gemanagte Investmentfonds unterscheiden sich maßgeblich von ihren passiven Pendants. Hier entscheidet ein erfahrener Fondsmanager über die spezifischen Aktien, in die das Kapital der Anleger fließt. Der Fondsmanager nutzt seine Marktkenntnisse, führt Gespräche mit Marktteilnehmern und Analysten und trifft auf Basis seiner Analysen Investmententscheidungen.

Chancen und Risiken

Eine falsche Entscheidung des Fondsmanagers kann Performanceeinbußen zur Folge haben, die anderweitig kompensiert werden müssen. Andererseits kann ein geschickter Fondsmanager durch die Auswahl besonders vielversprechender Aktien die Performance des Fonds deutlich steigern. Der Handlungsspielraum des Fondsmanagers wird jedoch durch die Statuten des Fonds eingeschränkt. Für seine Tätigkeit erhält der Fondsmanager eine entsprechende Vergütung und muss den Anlegern regelmäßig Rechenschaft über die Performance des Fonds ablegen.

Aktive Fondsmanager messen sich an einem Vergleichsindex, der sogenannten Benchmark. Beispielsweise ist der MSCI World Index eine gängige Benchmark für global investierende Aktienfonds. Ziel des Fondsmanagers ist es, eine höhere Rendite als der Vergleichsindex zu erzielen.

Kostenvorteile und Transparenz

Im Gegensatz dazu stehen passiv gemanagte Fonds, bei denen keine aktive Auswahl von Einzelaktien durch einen Fondsmanager erfolgt. Diese sogenannten börsengehandelten Indexfonds (ETFs) versuchen, die Wertentwicklung eines bestimmten Index (z.B. DAX oder MSCI World) möglichst genau nachzubilden. ETFs zeichnen sich durch niedrige Kosten, hohe Liquidität und Transparenz aus, da kein aktives Management notwendig ist. Anleger können die Zusammensetzung und Performance eines ETFs jederzeit nachvollziehen.

Wachstum und Beliebtheit

ETFs haben in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Laut der Ratingagentur Morningstar erreichte das in ETFs verwaltete Vermögen 2017 ein neues Allzeithoch. Der Trend zeigt eine kontinuierliche Zunahme des investierten Kapitals, was die Attraktivität dieser Anlageform unterstreicht.

Nachteile bei Marktkorrekturen

Ein Nachteil von ETFs ist ihre eingeschränkte Flexibilität in Krisenzeiten. Da ETF-Anleger stets voll investiert sind, können sie nicht auf fallende Kurse reagieren. In solchen Situationen kann es zu Panikverkäufen kommen, während Fondsmanager aktiv gemanagter Fonds in der Lage sind, Barreserven aufzubauen und so flexibler zu agieren.

Die Realität der Outperformance

Theoretisch können aktiv gemanagte Fonds den Markt schlagen und eine sogenannte Outperformance erzielen. In der Praxis sieht das jedoch oft anders aus. Eine Studie des Indexanbieters S&P Dow Jones zeigt, dass über einen Zeitraum von zehn Jahren 98 Prozent der global anlegenden aktiv gemanagten Aktienfonds ihren Vergleichsindex nicht schlagen konnten. Auch bei Fonds, die in US-amerikanische und europäische Aktien investieren, sieht die Bilanz ähnlich aus.

Kosten und Renditen

Ein weiterer Nachteil aktiver Fonds sind die höheren Kosten. Ein durchschnittlicher Fondsmanager in den USA verdient etwa 690.000 Dollar pro Jahr, hinzu kommen Verwaltungsgebühren. Diese Kosten werden auf die Anleger umgelegt, was die Rendite schmälert. Im Vergleich dazu erzielen Anleger mit ETFs aufgrund der geringeren Kostenstruktur oft höhere Renditen.

Auf folgenden Portalen können sich Anleger über Fonds informieren:

  1. Morningstar: Eine führende Seite für Fonds- und ETF-Bewertungen und Analysen.
  2. Finanztip: Ein unabhängiges Verbraucherportal, das umfassende Ratgeber und Vergleiche zu verschiedenen Finanzprodukten bietet.
  3. Onvista: Eine umfassende Finanzseite, die Informationen zu Aktien, Fonds und ETFs bietet.
  4. ETF.com: Eine englischsprachige Seite, die detaillierte Informationen und Analysen zu ETFs bereitstellt.

Empfehlungen für Anleger

Statistiken sprechen klar für Indexfonds. Insbesondere für Einsteiger sind ETFs aufgrund ihrer niedrigen Kosten und hohen Transparenz zu empfehlen. Anleger können sich im Internet problemlos über verschiedene ETFs informieren, wobei Ratingagenturen wie Morningstar wertvolle Hilfestellungen bieten. In einem gut diversifizierten ETF-Portfolio können Anleger langfristig stabile Renditen erzielen, ohne die höheren Kosten und Risiken aktiver Fonds in Kauf nehmen zu müssen.

Für Investoren, die höhere Renditen anstreben, können aktiv gemanagte Fonds eine Option sein, insbesondere wenn sie in spezialisierte Marktnischen investieren. In jedem Fall sollten Anleger grundlegende Tipps beim Vermögensaufbau mit Fonds beachten und sich ausführlich informieren, um die für ihre Bedürfnisse passende Anlageform zu wählen.

Stand vom 06.06.2024 14:18


 





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