von André Jasch

10 Erfindungen von Frauen, ohne die unsere Welt nicht denkbar wäre

4 Minuten Lesezeit
10 Erfindungen von Frauen, ohne die unsere Welt nicht denkbar wäre

Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich, davon war zumindest Herbert Grönemeyer überzeugt. Und obwohl sein Song Männer schon 1984 erschien, hat die Kernaussage auch im 21. Jahrhundert weiterhin Bestand. In Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft bestimmen weiterhin die Männer den Diskurs. Auch die meisten uns bekannten Erfindungen stammen von Männern. 

Aber auch Frauen sind für den Fortschritt unserer Gesellschaft unersetzlich. Auch sie haben sich in der Zeitgeschichte immer wieder als bahnbrechende Erfinderinnen herausgestellt. Meistens werden ihre Erfindungen aber nicht mit ihren Schöpferinnen in Verbindung gebracht. Daher haben wir 10 bahnbrechende Erfindungen von Frauen aufgelistet, ohne die unsere moderne Welt nicht denkbar wäre. Dabei sind berühmte sowie weniger bekannte Frauen der Geschichte vertreten. 

Am Ende des Artikels haben wir alles in einer Infografik für Sie zusammengefasst. 

Algorithmus

Ada Lovelace (1815 – 1852): Die britische Mathematikerin entwarf eine „Rechenmaschine“, die mit einem Code programmiert werden konnte. Die „Analytical Engine“, wie sie im Original hieß, blieb zwar nur ein Entwurf, doch die Aufzeichnungen dazu gelten als der erste Algorithmus der Welt – was Ada Lovelace zur ersten Programmiererin macht.


Radioaktivität

Marie Curie (1867 – 1934): Die polnisch-stämmige Physikerin und Chemikerin entwickelte eine Theorie zur Strahlung von Uranverbindungen und prägte den Begriff „Radioaktivität“. Sie war die erste Frau, die an der Pariser Universität Sorbonne studierte und später sogar lehrte. Auf Marie Curie geht die Entdeckung der chemischen Elemente Radium und Polonium zurück.


DNA-Doppelhelix

Rosalind Franklin (1920 – 1958): Die britische Biochemikerin war maßgeblich an der Entdeckung der Doppelhelix-Struktur der DNA beteiligt. Später griffen die Forscher James Watson und Francis Crick ohne ihr Wissen auf ihre Forschungsergebnisse bei der Entschlüsselung der DNA zurück und erhielten dafür den Nobelpreis. Erst nach ihrem Tod bekam Franklin die gesellschaftliche Anerkennung für ihre bahnbrechende Arbeit.


Kevlar

Stephanie Kwolek (1923 – 2014): So manche Erfindung wird eher zufällig gemacht: Röntgenstrahlen, Penicillin und auch die Kunstfaser Kevlar im Jahr 1965 durch diese amerikanische Chemikerin. Kevlar ist fünf Mal so fest wie Stahl und zugleich extrem reißfest, biegsam und leicht. Es wird unter anderem für schusssichere Westen, Schutzhelme für Baustellen, Schutzanzüge für Feuerwehreinsätze, Fahrradreifen, Sportsegel, Kletterseile und Gleitschirme verwendet.


Stammzellen-Isolation

Ann Tsukamoto (1952): Die amerikanische Wissenschaftlerin war Teil des Forscherteams, dass 1991 erstmals blutbildende Stammzellen identifizieren und erfolgreich isolieren konnte. Diese Entdeckung ermöglicht ein besseres Verständnis von Krebs und anderer schwer heilbarer Krankheiten. Sie hält zwölf Patente und forscht bis heute auf diesem Gebiet.


Frequenzspreizungsverfahren

Hedy Lamarr (1914 – 2000): Hedy Lamarr war eine österreichisch-amerikanische Filmschauspielerin und Erfinderin. Sie entwickelte zusammen mit dem Komponisten George Antheil das Frequenzspreizungsverfahren, bei dem ein Signal mit schmaler Bandbreite in eines mit größerer Bandbreite umgewandelt wird. Ursprünglich entwickelt für Torpedo-Lenksysteme im 2. Weltkrieg dient dieses Verfahren als Grundlage für die moderne Mobilfunktechnologie – vom GPS bis zum Wi-Fi.


Anruferkennung

Shirley Ann Jackson (1946): Die US-Amerikanerin war 1973 die erste schwarze Frau, die am renommierten Massachusetts Institute for Technology (MIT) einen Doktortitel erwarb. Als promovierte Physikerin leistete sie bahnbrechende Forschungsarbeiten, die später die Grundlage für viele Erfindungen im Bereich der Telekommunikation bildeten, darunter das mobile Fax, das Tonwahltelefon, Solarzellen, Glasfaserkabel und die Anruferkennung. Sie hält Ehrendoktortitel von 53 Universitäten, darunter auch der Harvard University.


Benutzerfreundliche Programmiersprache

Grace Hopper (1906 – 1992): Die US-amerikanische Informatikerin arbeitete an der Entwicklung der ersten Computer mit und kam Ende der 1940er Jahre auf die Idee, die Programmierung mit einer verständlichen Sprache durchzuführen statt immer nur Einsen und Nullen zu verwenden. So entstand die Programmiersprache COBOL („Common Business Oriented Language“), die stark an die natürliche Sprache angelehnt ist und der Programmierung betriebswirtschaftlicher Anwendungen diente. „Amazing Grace“, wie sie von ihren Kameraden genannt wurde, legte damit den Grundstein für moderne Programmiersprachen.


Geschirrspüler

Josephine Cochrane (1839 – 1913): Eine Erfindung, für die nicht nur Frauen, sondern auch viele Männer sehr dankbar sind, ist der Geschirrspüler. Er wurde 1886 von der US-Amerikanerin Josephine Cochrane erfunden. Sie ärgerte sich darüber, dass ihre Angestellten stets Geschirr beim Abspülen zerbrachen, wollte das Abspülen aber nicht selbst übernehmen. Also erfand sie ein Gerät, das ihr die lästige Aufgabe abnahm. 1893 wurde es auf der Weltausstellung in Chicago der Öffentlichkeit präsentiert.


Solarheizung

Maria Telkes (1900 – 1995): Die ungarische Chemikerin Maria Telkes arbeitete während des 2. Weltkriegs für die US-Navy und entwickelte dort die erste Solar-betriebene Entsalzungsanlage. Ihr Wissen nutzte sie nach dem Krieg dazu, um 1948 zusammen mit der Architektin Eleanor Raymond das erste durch Sonnenenergie beheizte Haus zu entwickeln. Das sogenannte „Dover Sun House“ war das erste Gebäude, bei dem ein passives Solarenergiekonzept verwirklicht wurde.


Fällt Ihnen noch eine weitere moderne Erfindung einer Frau ein? Schreiben Sie uns einen Kommentar!




 

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