Wir Menschen blicken gerne zurück in die Geschichte und gelangen so zu außergewöhnlichen Erkenntnissen. Um ein Ranking der wertvollsten Unternehmen zu erstellen, müssen wir weit in die Vergangenheit zurückgehen.
Aus dieser Geschichte lernen wir, dass Unternehmen durch Monopole und Spekulationen sehr wertvoll werden konnten. Aber auch aktuelle Firmen, die mit dem „schwarzen Gold“ handeln, sind vertreten und stechen mit superlativen Leistungen heraus.
Wir blicken einmal geschichtlich und global auf die wertvollsten Unternehmen aller Zeiten. Bei den inflationsbereinigten Zahlen handelt es sich um den Höhepunkt des Unternehmenswertes, welches diese Zahlen umso beeindruckender macht.
Der US-Soft- und Hardwarehersteller Microsoft hatte 1999 seinen größten Höhepunkt. Heute kann man seinen damaligen Wert auf 912 Millionen Dollar schätzen. Es ist der weltweit größte Softwarehersteller.
Von Januar bis März kletterte sein Gewinn um 35 Prozent auf 7,42 Milliarden Dollar. 2019 soll Microsoft schon eine Billion US-Dollar wert sein.
Die Standard Oil Company war zu ihrer Hochzeit mindestens eine Billion Dollar wert. Verschiedenen Berechnungen zufolge könnte es auch mehr sein.
Das größte Erdölraffinerie-Unternehmen der Welt, welches die berühmten Rockefellers reich gemacht hatte, wurde 1911 zerschlagen. Der oberste US-Gerichtshof entschied damals, dass das Unternehmen ein illegales Monopol sei. Nachfolger der Company sind unter anderem ExxonMobil, Shell, BP oder Chevron.
Der chinesische staatliche Ölkonzern ist eines der weltgrößten börsennotierten Unternehmen. 2017 lag sein Wert bei 1,4 Billionen Dollar.
Der Dienstleister Bloomberg stellte letztes Jahr jedoch fest, dass der 800 Milliarden Dollar Verlust den größten Absturz einer Aktie eines einzelnen Unternehmens in der Geschichte darstellt.
Das Unternehmen aus Saudi-Arabien war 2010 4,1 Billionen Dollar wert.
Gegründet 1933 ist es heute die wohl größte Erdölfördergesellschaft der Welt. 2015 wurde es als das wertvollste Unternehmen der Welt auserkoren. Für dieses Jahr ist der Gang an die Börse geplant. Man geht davon aus, dass es der weltweit größte Börsengang wird.
4,3 Billionen Dollar war die britische South Sea Company in ihrer besten Zeit Wert. Sie hatte das Monopol auf den Handel mit Südamerika, wobei sie weniger für ihren Handel bekannt wurde. Durch eine Spekulationsblase ging die Company in die Geschichtsbücher ein: die sogenannte Südseeblase.
Die South Sea Company übernahm die Staatsschulden der britischen Regierung und erhielt dafür das Recht, zusätzliche Aktien auszugeben. Aktienkurse stiegen, wilde Spekulationen folgten ohne, dass die Company mit ihrem eigentlichen Geschäftsmodell Gewinn erzielen konnte. Die Blase platze 1720 und die Company wurde von der Bank of England und der East India Company übernommen.
Die Mississippi-Kompanie war ein Unternehmen, welches das Monopol für den Handel in den französischen Kolonien in Amerika hatte. Bekannt wurde sie durch die Mississippi-Spekulation im 18. Jahrhundert, einer der wohl ersten Spekulationsblasen der Geschichte. Zur gleichen Zeit platzte gleichzeitig die Südseeblase. So stieg deren Wert auf heute 6,5 Billionen Dollar.
Die Kompanie übernahm die Schulden des französischen Staates und wurde so zum Imperium aufgebaut. Gläubiger konnten für ihre Anleihen Aktien der Kompanie beziehen. Der Anstieg des Kurses machte den Umtausch der wertlosen Staatspapiere attraktiv. Die Aktionäre mussten wenig zahlen, um diese Anteile zu kaufen. Die wachsende Spekulation wurde durch viele Faktoren, u.a. die Einführung des Papiergeldes, befeuert. Sie machte viele Franzosen damals zu „Millionären“. Dieser Begriff tauchte hier zum ersten Mal auf.
Es folgte eine steigende Inflation, die in Frankreich zu Chaos führte. Das Land stieg nach der geplatzten Blase wieder auf Münzen um.
Die Niederländische Ostindien-Kompanie ist das wertvollste Unternehmen aller Zeiten. Die Kompanie war ein Handelsunternehmen, welches 1602 gegründet wurde und bis 1799 seine Geschäfte führte. 200 Jahre lang existierte sie und konnte bis zu 70.000 Mitarbeiter unter sich vereinen. Und das zur damaligen Zeit.
Sein damaliger höchster Wert von 78 Millionen Gulden liegt heute bei 7,9 Billionen Dollar. Damit ist die Kompanie so viel Wert gewesen wie heute 20 große, moderne Unternehmen zusammengezählt. Dazu zählen unter anderem Apple, Microsoft, Amazon oder ExxonMobil. Zur Verdeutlichung: Damit war die Kompanie so viel Wert wie das Bruttoinlandsprodukt von Japan und Deutschland zusammengerechnet.
Der Grund für diese Zahlen liegt auf der Hand. Die Kompanie hatte ein staatliches Monopol auf den Handel und profitierte von ihren Reisen rund um die Welt. Man hatte kaum Konkurrenz und erzielte so Gewinne wie kaum ein zweites Unternehmen. Kolonien gründen und das Importieren von exotischen Gütern wie Gewürzen trugen dazu ihren Teil bei. Die Spekulationsblase, ausgelöst durch die Tulpenmanie in den Niederlanden 1637, brachte dann das Handelsunternehmen ganz nach oben.