Die Marktkapitalisierung ist ein wesentlicher Begriff im Finanzwesen, der die Gesamtbewertung eines Unternehmens am Markt widerspiegelt. Hier erfährst du alles, was du über Marktkapitalisierung wissen musst.
Die Marktkapitalisierung, auch als Börsenwert oder Marktwert bezeichnet, ist der Gesamtwert aller ausstehenden Aktien eines Unternehmens. Sie wird berechnet, indem der aktuelle Aktienkurs mit der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert wird.
Marktkapitalisierung = Aktienkurs × Ausgegebene Aktien
Nehmen wir beispielsweise an, dass ein Unternehmen 1 Mio. Aktien ausgegeben hat und der Aktienkurs derzeit bei 50 Euro liegt. Dann berechnet sich die Marktkapitalisierung dieses Unternehmens wie folgt: Marktkapitalisierung = Anzahl der Aktien x Aktienpreis = 1.000.000 x 50 € = 50.000.000 €.
Diese Kennzahl ist aussagekräftig, da sie nicht nur den aktuellen Preis einer Aktie berücksichtigt, sondern auch die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien einbezieht.
Die Marktkapitalisierung gibt einen Hinweis darauf, wie groß ein Unternehmen auf dem Markt im Vergleich zu anderen Unternehmen ist. Sie ist eine wichtige Kennzahl für Investoren, da sie Aufschluss über die finanzielle Stärke und Größe eines Unternehmens gibt.
Es gibt drei Hauptkategorien von Marktkapitalisierung:
Kleinunternehmen (Small-Cap): Geringe Marktkapitalisierung, höheres Wachstumspotenzial, aber auch höheres Risiko.
Mittelständische Unternehmen (Mid-Cap): Mittlere Marktkapitalisierung, ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Wachstum.
Großunternehmen (Large-Cap): Hohe Marktkapitalisierung, stabile Performance, aber geringeres Wachstumspotenzial.
Die Marktkapitalisierung kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter:
Aktienkursentwicklung: Schwankungen im Aktienkurs beeinflussen die Gesamtbewertung des Unternehmens.
Gewinnentwicklung: Positive Unternehmensergebnisse können zu einem Anstieg der Marktkapitalisierung führen.
Veränderungen in der Unternehmensstruktur: Fusionen, Übernahmen oder Ausgliederungen können die Marktkapitalisierung beeinflussen.
Anleger können aus der Marktkapitalisierung Rückschlüsse auf die Größe des Unternehmens ziehen. Generell gilt: Je höher die Marktkapitalisierung, desto größer ist der dahinter stehende Konzern. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie im Fall von Tesla, dessen Marktkapitalisierung die des etablierten Konkurrenten BMW überstieg. Dies geschah durch einen starken Anstieg des Tesla-Aktienpreises, getrieben von der Spekulation der Investoren über das Zukunftspotenzial von Elektroautos.
Die Marktkapitalisierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewichtung von Aktien in Börsenindizes. Dabei werden in der Regel nur die Aktien im Streubesitz berücksichtigt, während Aktien von Großaktionären unberücksichtigt bleiben. Dieses Prinzip gilt sowohl für den Deutschen Aktien Index (DAX) als auch für ausländische Aktienindizes wie den britischen FTSE 100.
Unternehmen im Aktienindex erhalten mehr Aufmerksamkeit von Investoren. Die gesteigerte Aufmerksamkeit in Verbindung mit einer hohen Marktkapitalisierung erhöht die Liquidität der Wertpapiere. Anleger können Aktien eines renommierten Großkonzerns leichter veräußern als die eines relativ unbekannten Unternehmens.
Die Marktkapitalisierung ist ein entscheidender Indikator für Investoren, um die Größe und den Wert eines Unternehmens zu verstehen. Sie dient als Leitfaden für Anlageentscheidungen und ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Finanzanalyse.