Due Diligence (DD): Ein Begriff, der in der Welt der Unternehmensbeteiligungen, Aktien- und Immobilienkäufe unweigerlich fällt. Ursprünglich aus dem Englischen stammend, bedeutet "Due Diligence" zu Deutsch so viel wie "gebotene Sorgfalt". Es handelt sich um eine Risikoprüfung, die durchgeführt wird, bevor sie sich auf den Kauf eines Unternehmens, von Aktien oder Immobilien einlassen. In diesem Artikel erläutern wir die Bedeutung, Arten und Besonderheiten der Due Diligence-Prüfung und beleuchten deren Anwendung im Bereich des Startup Investings.
Die Hauptaufgabe der Due Diligence besteht darin, das Kaufobjekt gründlich zu analysieren, um sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen zu erkennen. Ziel ist es, sämtliche Risiken, die mit dem Kauf einhergehen, transparent zu machen. Diese Risiken können vielfältig sein, darunter Rechtsrisiken, Patent- und Markenrechtsrisiken, Produktrisiken, Marktrisiken und Managementrisiken.
Je nach Anlass und Ausgestaltung der Risikoprüfung unterscheidet man verschiedene Arten der Due Diligence:
Strategic Due Diligence: Diese Form der Prüfung erfolgt aus strategischer Sicht, vor allem bei Unternehmenskäufen. Hierbei liegt der Fokus auf möglichen Synergieeffekten und strategischen Vorteilen.
Financial Due Diligence: Bei dieser Variante steht die Finanzseite im Mittelpunkt. Hier werden Aspekte wie Vermögen, Ertrag, Cashflow, Liquidität, Eigenkapital- und Fremdkapitalaufbringung sowie Finanzierungsstruktur genauestens geprüft.
Tax Due Diligence: Steuerliche Aspekte sind das Hauptaugenmerk dieser Form der Due Diligence. Insbesondere bei Unternehmenskäufen ist es von entscheidender Bedeutung, mögliche Steuerfallen zu vermeiden.
Legal Due Diligence: Hier werden juristische Risiken sorgfältig untersucht, um potenzielle rechtliche Probleme im Zusammenhang mit dem Kaufobjekt zu identifizieren.
Die Risikoprüfung eines Startup Investing Angebots unterscheidet sich grundlegend von einer klassischen Due Diligence. Startups, die über Investments finanziert werden, verfügen oft nur über Daten, die einige Monate bis wenige Jahre zurückreichen. Im Vergleich zu börsennotierten Unternehmen stehen den Investoren begrenzte Ressourcen zur Verfügung. Dies führt dazu, dass der Fokus bei der Analyse eines Startup-Investments auf anderen Punkten liegt als bei einem Aktienkauf. Es ist wichtig zu betonen, dass es selten eine "richtige" oder "falsche" Interpretation der Ergebnisse gibt. Die Auslegung hängt stark vom Geschäftsmodell des Unternehmens und vom Typ des Investors ab. Was ein Startup Investing Angebot für einige unattraktiv macht, kann für andere äußerst vielversprechend sein. Ein Ausschlusskriterium für einen Investor kann für einen anderen keine Rolle spielen.
Die Due Diligence-Prüfung ist ein unverzichtbarer Schritt vor Unternehmens- und Immobilienkäufen. Sie bietet die Gewissheit, dass der Kauf nicht von unentdeckten Risiken überschattet wird. Im Bereich des Startup Investitionen erfordert die Beurteilung eines Angebots jedoch spezielle Herangehensweisen, die vom begrenzten Datenmaterial und den begrenzten Ressourcen geprägt sind. In jedem Fall ist die gebotene Sorgfalt der Schlüssel, um kluge Investitionsentscheidungen zu treffen.