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Emittentenrisiko

Das Emittentenrisiko ist eine besondere Form des Ausfall- bzw. Kreditrisikos. Es bezeichnet im Finanzbereich das Risiko, dass der Herausgeber eines Wertpapiers (Emittent) nicht länger in der Lage ist, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Dies kann gravierende Auswirkungen auf Anleger haben, die in diese Wertpapiere investiert haben.

Definition und Bedeutung

Das Emittentenrisiko bezieht sich auf die Gefahr, dass ein Emittent, also der Herausgeber eines Finanzinstruments wie Aktien, Unternehmensanleihen, Staatsanleihen, Zertifikate, Optionsscheine oder Derivate, zahlungsunfähig wird. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten droht den Anlegern ein teilweiser oder vollständiger Verlust ihres investierten Kapitals.

Auswirkungen auf verschiedene Wertpapiere

Das Emittentenrisiko erstreckt sich prinzipiell auf alle Arten von Schuldverschreibungen:

  • Aktien: Anleger tragen das Risiko, dass das Unternehmen zahlungsunfähig wird und die Aktien an Wert verlieren.

  • Unternehmensanleihen: Hier besteht das Risiko, dass das Unternehmen die Zinsen und das geliehene Kapital nicht zurückzahlen kann.

  • Staatsanleihen: Auch Staaten können zahlungsunfähig werden, was sich negativ auf die Rückzahlung der Anleihen auswirkt.

  • Zertifikate, Optionsscheine und Derivate: Diese Finanzinstrumente sind ebenfalls dem Emittentenrisiko ausgesetzt.

Eine Ausnahme bilden Fondsanteile. Sie gelten als Sondervermögen und sind im Falle einer Insolvenz des Fondsanbieters nicht Teil der Konkursmasse, wodurch sie ihren Wert behalten und vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt sind.

Funktionsweise des Emittentenrisikos

Beim Erwerb eines Wertpapiers vergibt der Anleger im Prinzip ein Darlehen an den Emittenten. Im Gegenzug verspricht der Emittent, das geliehene Geld zuzüglich Zinsen oder Dividenden zurückzuzahlen. Verschlechtert sich jedoch die wirtschaftliche Situation des Emittenten drastisch, kann dies zur Zahlungsunfähigkeit führen. In einem solchen Fall kann der Emittent seine Verpflichtungen aus dem Wertpapiergeschäft nicht mehr erfüllen, und dem Anleger droht ein Totalverlust seiner Geldanlage.

Beispiel: Lehman Brothers und die Folgen

Ein prominentes Beispiel für das Emittentenrisiko ist die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008. Diese Pleite verdeutlichte, dass auch vermeintlich sichere Banken nicht immun gegen Zahlungsunfähigkeit sind. Rund 50.000 Anleger verloren damals ihr Kapital, als ihre Lehman-Zertifikate zusammen mit der Bank untergingen. Diese Ereignisse haben die Wahrnehmung des Emittentenrisikos nachhaltig verändert und zu einem verstärkten Bewusstsein für die Risiken geführt.

Schutzmaßnahmen gegen Emittentenrisiko

Um das Emittentenrisiko zu senken, greifen Investoren zu verschiedenen Maßnahmen:

  • Bonitätsprüfung: Anleger achten verstärkt auf die Bonität des Emittenten, um das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit abzuschätzen.

  • Ratings von Ratingagenturen: Renommierte Ratingagenturen bewerten die Kreditwürdigkeit von Emittenten, was Investoren als Orientierungshilfe dient.

  • Kreditausfallversicherungen: Diese Versicherungen bieten Schutz gegen das Risiko, dass ein Emittent zahlungsunfähig wird.

Das Emittentenrisiko ist ein bedeutendes Risiko im Finanzbereich, das Anleger nicht unterschätzen sollten. Durch eine sorgfältige Auswahl von Emittenten und den Einsatz von Absicherungsstrategien können Investoren das Risiko minimieren und ihre Investitionen besser schützen.

 

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Hinweis

Der Erwerb der angebotenen Wertpapiere und Vermögensanlagen ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. Ob es sich um ein Wertpapier oder eine Vermögensanlage handelt können Sie der Beschreibung der Investitionsmöglichkeit entnehmen.
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