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Sharpe-Ratio

Die Sharpe-Ratio (auch bekannt als Reward-to-Variability-Ratio) ist ein zentrales Konzept in der Finanzwelt. Sie dient der Bewertung des Rendite-Risiko-Profils einer Geldanlage, indem sie die Überrendite ins Verhältnis zum Risiko setzt.

Definition der Sharpe-Ratio

Die Sharpe-Ratio gibt an, wie viel Überschussrendite (also die Rendite, die über die eines risikofreien Investments hinausgeht) pro Einheit Risiko erzielt wird. Das Risiko wird dabei durch die Volatilität, also die Schwankungsbreite der Renditen, ausgedrückt.

Die Formel zur Berechnung lautet:

Sharpe-Ratio = (r – rf) / σ

Legende der Variablen:

  • r: Rendite des Investments
  • rf: risikoloser Zinssatz
  • σ: Standardabweichung der Anlagerendite

Risikoloser Zinssatz

Der risikolose Zinssatz ist ein theoretischer Wert, der die Rendite einer absolut sicheren Anlage widerspiegelt. In der Praxis werden hierfür oft Renditen von Staatsanleihen aus Ländern mit sehr hoher Bonität (z. B. Deutschland oder USA) herangezogen. In Deutschland dient die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen häufig als Maßstab. Alternativ kann auch der Tagesgeldsatz als risikoloser Zinssatz betrachtet werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass ein absolut risikoloser Zinssatz in der Realität nicht existiert, da auch als sicher geltende Staaten ein gewisses Ausfallrisiko haben.

Bedeutung und Anwendung der Sharpe-Ratio

Eine hohe Sharpe-Ratio zeigt ein vorteilhaftes Rendite-Risiko-Verhältnis an, während eine niedrige Sharpe-Ratio auf ein weniger attraktives Investment hinweist.

Die Sharpe-Ratio wird verwendet, um:

  1. Investments zu vergleichen: Verschiedene Anlagen können anhand ihrer risikoadjustierten Rendite bewertet werden.
  2. Portfolios zu optimieren: Sie hilft dabei, Anlagen mit einem günstigen Risiko-Rendite-Profil auszuwählen.
  3. Renditen risikobereinigt zu analysieren: Anleger können beurteilen, ob eine höhere Rendite durch ein unverhältnismäßig hohes Risiko erkauft wurde.

Kritik an der Sharpe-Ratio

Trotz ihrer weiten Verbreitung gibt es auch Kritikpunkte an der Sharpe-Ratio:

  1. Volatilität als Risikomaß:
    Die Standardabweichung berücksichtigt sowohl positive als auch negative Wertschwankungen. Dies erscheint problematisch, da Anleger Kursgewinne nicht als Risiko betrachten, sondern nur Kursverluste.

  2. Asymmetrische Renditeverteilungen:
    Die Sharpe-Ratio setzt voraus, dass Renditen symmetrisch verteilt sind. In der Realität treten jedoch extreme Kursverluste häufiger auf als außergewöhnliche Kursgewinne.

  3. Einsatz in der Praxis:
    Sie ist am aussagekräftigsten für Anlagen mit konsistenten und vergleichbaren Risikoprofilen. Für komplexere oder nicht-lineare Investments kann die Aussagekraft begrenzt sein.

Fazit

Die Sharpe-Ratio ist ein leistungsstarkes Instrument, um das Rendite-Risiko-Verhältnis von Investments zu bewerten. Ihre einfache Berechnung und klare Interpretation machen sie zu einem unverzichtbaren Maßstab in der Finanzwelt. Dennoch sollten Anleger ihre Einschränkungen kennen und gegebenenfalls durch weitere Kennzahlen ergänzen. 

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Hinweis

Der Erwerb der angebotenen Wertpapiere und Vermögensanlagen ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. Ob es sich um ein Wertpapier oder eine Vermögensanlage handelt können Sie der Beschreibung der Investitionsmöglichkeit entnehmen.
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